2013 Ried

6. Internationale Modellbaumesse Ried

Ried im Innkreis (12./13.10.2013)

Am diesem Wochenende im Oktober hatte die Internationale Modellbaumesse Ried, die alle 2 Jahre stattfindet, wieder ihre Tore geöffnet.  Nach 20072009 und 2011 waren wir zum 4. Mal eingeladen und nutzten erneut die Gelegenheit, unsere Vereins-Modulanlage in einer neuen Komposition einem breiten, sehr interessierten Publikum vorzustellen.

Unsere Anlage bestand wiederum aus nicht weniger als 69 Modulen, die inklusive der Transportverpackungen 1,8 Tonnen auf die Waage brachten und ein Ladevolumen von 22m³ beanspruchten. Die kleinen Züge im Maßstab 1:160 fanden ihren Auslauf auf einer Gesamtschienenlänge von 167 Metern. Im Original entspräche das einer Streckenlänge von fast 30 km!

Auf diesem Wege möchten wir uns nochmals explizit bei der sehr kooperativen Messeleitung bedanken, die es uns wiederum ermöglicht hatte, in entspannter Atmosphäre rechtzeitig vor Messeeröffnung unsere Anlage aufzubauen.

Wir hatten den Eindruck, sowohl dem Modellbahnfachpublikum als auch der Familie von nebenan eine angenehme Auszeit vom Alltag und die Möglichkeit zur Entspannung geboten zu haben. Das Vorübergleiten der Züge in ihrer kleinen Welt, in der es wieder einiges Neues zu entdecken gab, zauberte vielen Kindern, Eltern, wie auch Großeltern ein Lächeln ins Gesicht.

Als Besonderheit war ein großer L-förmiger, privater Anlagenteil unseres Mitglieds Klaus integriert, dessen unbestrittener Höhepunkt eine riesige Brücke ist, die ein Flusstal mit Weinbergen überspannt. Auf dem Fluss – es könnte der Neckar sein – herrscht reger Schiffsverkehr. Gelegentlich konnte man beobachten, wie der exzellent detaillierte Regionaltriebwagen Flirt 429 029 der Firma Liliput die Brücke überquerte und weiter durch schöne Noch- und HEKI- Landschaften glitt.

Ein weiterer Publikumsmagnet war natürlich wieder unser Hauptbahnhof von Olaf. Sicherlich haben hier wieder einige Zuschauer, wie auch schon bei vergangenen Ausstellungen versucht, die Anzahl der wartenden Fahrgäste auf den Bahnsteigen unter der selbstgebauten Glaskuppel zu zählen. “Das sind ja mehr als 1000 Figuren!”

In Walters Car-Stadt gingen die kleinen Figürchen gerne bummeln und einkaufen, zumal sie danach gleich mit einem der regelmäßig vorbeikommenden Busse (Carsystem) nach Hause fahren konnten.

Auch unsere neue Jugendgruppe unter der Leitung von Holger steuerte bereits zwei sehr schön gestaltete Module bei. Auf einem Modul ist eine Brücke, eingebettet in filigraner Landschaft, zu bewundern. Auf dem zweiten Modul befindet sich ein Bauernhof.

Der Gleis-Kreisel mit seinen 3 Ausfahrten war auch wieder im Einsatz, der für recht interessanten Fahrbetrieb und überraschte Zuschauergesichter sorgte. So verspekulierte sich doch manch einer mit seiner Prognose, in welcher Richtung der Zug seine Reise fortsetzen würde. Dadurch hatten auch die Bediener dieser Betriebsstelle, die dies beeinflussen können, ihren Spaß. Zwei Ausfahrten führten zu verschiedenen Ästen der 2-gleisigen Hauptstrecke, die analog, elektronisch mit Blockstellen betrieben wird. Die 3. Ausfahrt stellte die Verbindung zur liebevoll gestalteten eingleisigen Nebenstrecke dar, die immer komplett manuell gesteuert wird und somit das richtige Lokführer-Feeling vermittelt. Hier wurde Betrieb gemacht und rangiert was das rollende Material hergab. Einige ambitionierte Nachwuchskräfte aus dem Publikum erhielten unter fachkundiger Anleitung die Möglichkeit, einmal selbst einen Zug zu steuern und den Triebfahrzeugführerschein zu machen.

Am anderen Ende der Nebenstrecke befand sich der mehrgleisige Grenzbahnhof  von Vater Helmut und Sohn Julian mit mannigfaltigen Rangiermöglichkeiten. Hier kam es immer wieder zu interessanten Zugbegegnungen zwischen der DB und der ÖBB, da mit dem Bahnhof eine Verbindung nach Österreich zu unserem befreundeten Wiener Modellbahnclub “Die 160er — Modellbahn in Spur N” geschaffen worden war. Nachdem die Züge die Rampe nach Österreich bezwungen hatten – die Anlage der Wiener liegt auf einer höheren Ebene – konnten die kleinen Reisenden, aus den Fenstern schauend, die wundervolle Landschaft genießen.

Am zweiten Ausstellungstag kam es sogar teilweise zum Personalaustausch zwischen den beiden Clubs an den Betriebsstellen (Bahnhöfe, Abzweigungen).

Außer den beiden N-Anlagen waren noch weitere interessante Modellbahnen der Spurweiten HO und 1 zu bestaunen, unterstützt vom VOEMEC, dem Verband der Österreichischen Modell Eisenbahn Clubs.

Wir wollen aber nicht vergessen, dass auch Freunde von Modellen, die zu Wasser, auf der Straße oder in der Luft unterwegs sind, nicht zu kurz kamen. Es war für jedermann etwas geboten. Eine bunte Auswahl von Plastik-, Papier- und RC- Modellbau. So fanden z.B. RC- Helikopter-Flugvorführungen statt. Im Außenbereich zog eine Kleinbahn mit 1:1 Passgieren ihre Kreise. Selbst an die Lego-Freunde – wer kennt sie nicht, die kleinen Steinchen aus der Kindheit – hatte man gedacht.

In unserer Bildergalerie haben wir wie üblich wieder ein paar Impressionen der Ausstellung eingefangen.

Ich denke, es war wieder einmal eine gelungene Messe für im Herzen jung gebliebene Menschen, die sich trotz der teilweise nüchternen und schnelllebigen Zeit, ihre kindliche Freude an Illusionen nicht nehmen lassen.

Die N-Bahn Freunde München würden sich freuen, in 2 Jahren wieder an diesem Event in Ried teilnehmen zu dürfen.

 

Text: Mario Weinhold
Bilder: Siegmar Füßmann (SF), Klaus Ludwig (KL), Jürgen Lantermann (JL)