Weltrekord gebrochen
Stuttgart (19.-22.11.2015)
Auch in diesem Jahr hat der “N Club International” (NCI) wieder eine “European N-Scale Convention” in den Stuttgarter Messehallen veranstaltet und hatte dazu wieder zahlreiche Spur-N Hersteller, Händler und Vereine eingeladen. Diese Convention war die zehnte ihrer Art und damit als Jubiläumsveranstaltung mit besonderen Highlights ausgestattet . Auch wir waren seitens der N-Bahn Freunde München natürlich wieder mit dabei.
Unser Vereinsmitglied Michael Brambach berichtet darüber aus seiner eigenen, persönlichen Sicht:
“6:25 Uhr: Endlich erhalte ich das Signal das der IC von München nach Stuttgart Abfahrt bereit ist. Vom Bahnsteig erhielt ich die Meldung dass irgendwas an den Türen mal wieder nicht gestimmt hat. Erst muss ich noch den Regionalzug nach Mittenwald passieren lassen und dann kann ich endlich die Ausfahrt stellen. Plötzlich reist mich ein Warnton.
6:30 Uhr: Mühevoll öffne ich die Augen. Mein Wecker klingelt Aus der Traum. Jetzt heißt es aufstehen. Die Macht der Nacht überwältigt mich noch einmal und ich sehe vor Augen wie der IC an mir vorbei fährt.
7:00 Uhr: Verdammt, doch nochmal so lange geschlafen. Schnell ins Bad, Frühstücken und zum Treffpunkt fahren.
8:00 Uhr: Gerade noch rechtzeitig am Treffpunkt angekommen. Der Kollege wartet schon, damit wir zur 10. European N-Scale Convention fahren können. Ca. 2h Fahrt über die Schwäbische Alb stehen uns bevor.
10:00 Uhr: Wir haben es tatsächlich in 2h geschafft. Die anderen Kollegen sind bereits dabei erste Vorkehrungen für den Aufbau zu treffen. Insgesamt nehmen wir mit 21 Modulen teil. Der Aufbau geht von unserer Seite recht schnell voran.
12:00 Uhr: Überall in der Messehalle 3 der Stuttgarter Messer wird kräftig aufgebaut. 1/3 der Halle steht den N Bahn Vereinen zur Verfügung auf der eine Weltrekordanlage aufgebaut werden soll. Ziel ist es über 600m Modullänge zu erhalten. Eigentlich wären wir mit unserem Teil schon fertig. Aber wir müssen noch warten bis wir unsere Module an ihren endgültigen Platz stellen können. Wie das so beim Vorbild auch ist, muss mit Verspätung gerechnet werden.
13:00 Uhr: Endlich stehen alle unsere Modul am richtigen Platz. Die ersten Diskussionen finden statt, wie die elektrischen Übergänge zu den anderen Vereinen stattfinden sollen. Man wird sich schnell einig und der Aufbau kann zügig weiter gehen.
14:30 Uhr: Unsere Anlage ist fertig!
Abends irgendwann zwischen 18:00 Uhr und 23:00 Uhr: Nach einem schönen Abendessen ging es dann in die Jugendherberge. Nach einem Bier konnten dann fast alle den baumfällerischen Aktivitäten der Zimmerkollegen lauschen.
Donnerstag in der Früh: Wir schleppen uns aus den Zimmern zum Frühstück. Anschließend eine 40 minütige Fahrt zur Messe. Auf der Messe angekommen können wir feststellen dass auch die anderen Vereine es geschafft haben ihr Anlagen aufzubauen und zu einer großen Anlage zu verbinden. Erstaunlich dass es 25 Vereine aus 13 Ländern in so kurzer Zeit, eine riesen Anlage aufzubauen, geschafft haben. So ist es kein Wundern, dass plötzlich Shinkansen und ein TGV sich begegnen oder der Schweizer Lokführer des 3m langen Schotterzuges dem Amerikanischen Lokführer des 4m langen Viehtransportzuges freundlich grüßend die Hände heben. Auch der kleine Gläsernezug drehte seine Runden durch Finnische Fjorde und kurze Zeit später in den Österreichischen Alpen.
Neu war dieses Jahr die Parade der Modellbahnvereine. Hier konnte jeder Verein ein paar Züge Vorstellen, die bei ihm in der Heimat fahren. So konnte aus aller Welt und allen Epochen Züge betrachten und bekam zudem noch ein paar interessante Informationen zu den Zügen.
Vier Tage Ausstellung boten viele Gespräche zwischen den teilnehmenden Vereinen. Auch gab es viele Möglichkeiten mit anderen Ausstellern zu Plaudern oder seinen Geldbeutel etwas leichter zu gestalten, dafür aber den Fahrzeugkoffer etwas weiter zu füllen.
Am letzten Abend war es dann amtlich: Der Weltrekord welcher 2007 aufgestellt wurde, wurde um ca. 100m überboten. 635m Anlagen Länge wurde geschafft. Jeder Verein hat ein klein bisschen dazu beigetragen um eine gigantische Anlage aufzubauen. Zum Teil hörte man von den Zuschauern den Kommentar: Das gleicht ja fast einem Maulwurfsbau. Damit hatten sie nicht ganz Unrecht. Zum Teil war es sehr verschlungen und man konnte in eine eigene Welt im Maßstab 1:160 eintauchen.”
Text: Michael Brambach
Bilder: Manfred Baaske (MB), Sigmar Füßmann (SF)