2018 Dortmund

Plädoyer für die Spurweite N

Dortmund (19.-22.04.2018)

Haben Sie die Wildschwein Rotte gesehen, die gerade durch das Maisfeld bricht, während es geerntet wird?
Oder haben sie unseren Space Canyon besichtigt, in dem als Weltpremiere erstmals eine Sammlung zahlreicher Exponate aus diversen Science Fiction Serien ausgestellt wurde – und das im verkleinerten Maßstab 1:160?
Oder haben Sie die unzähligen Feuerwehrmodelle entdeckt, Unikate, die nach Originalvorbild nachgebaut sind – ebenfalls im Maßstab 1:160?

Wenn Sie diese und andere Neuheiten und Einzelheiten entdecken wollten, die wir wieder zur Intermodellbau nach Dortmund mitgebracht und auf unserer Modulanlage eingebaut hatten, mußten Sie sich in der Zuschauertraube, die permanent unsere Anlage umlagerte, schon nahe heran kämpfen!

 

Zusammen mit 30 weiteren „ideellen“ Anlagen-Ausstellern hatten wir unsere weitläufige Modulanlage aufgebaut. Es waren alle gängigen Spurweiten vertreten, von Spur 1 (1:32) bis Spur Z (1:220). In Spur N (1:160) waren vier Anlagen ausgestellt. Fast alle Großserienherstellen und sehr viele Kleinserienhersteller hatten ihre Messestände in den Hallen 4 und 7 aufgebaut und zeigten ihr breites Produktportfolio  und ihre Neuheiten.

Gerade diese ausgewogene Mischung von ideellen Anlagen-Ausstellern und kommerziellen Herstellern kommt beim Publikum besonders gut an. Da ist es kein Wunder, daß die Intermodellbau Dortmund mittlerweile zu den größten Modellbaumessen der Welt zählt, und dieses Jahr dem Vernehmen nach wieder rund 79.000 Besucher angelockt hat.

Die Neugierde der Besucher, die immer wieder nach unseren Lösungen fragten, haben wir hautnah vier Tage lang intensiv erlebt !

Vor allem fiel unseren Besuchern auf, dass wir in Spur N viel weitläufiger bauen können. Schlanke Weichen und sanfte Kurven mit – auf den Maßstab bezogen – großen Radien sind in Spur N wegen des deutlich geringeren Platzbedarfs wesentlich besser realisierbar als beispielsweise in Spurweite H0. Da darf ein D-Zug durchaus mal mit 14 maßstäblichen Wagen gebildet werden, oder ein Güterzug  locker seine 120 Achsen haben.  Sogar einen Schwertransport mit 32-achsigem Tragschnabelwagen und LÜ-Begleitwagen konnten wir im Einsatz vorführen.

Dabei gingen die Fragen immer wieder nach der Betriebssicherheit der Spur N, die wir eindrucksvoll vorführen konnten. Und die Detaillierung der Modelle sowie die Möglichkeiten der Anlagenausgestaltung  sind mittlerweile in neue Dimensionen vorgestoßen. Kleinserienhersteller, die auf Ätzteile oder 3D-Drucktechniken setzen, bieten inzwischen in Spur N eine Fülle von Zubehörteilen zur Anlagenverfeinerung, die schon sehr weit an die Spurweite H0 herankommen. Es ist alles nur viel kleiner und feiner.

Unsere Modulanlage mit 150 m² Fläche bot Gelegenheit, etwa 12 bis 15 Züge gleichzeitig fahren zu lassen. Der große Hauptstadtbahnhof bot dabei gute Überholmöglichkeiten. Dieselbe Anlage in H0 aufzubauen, würde die 4-fache Fläche, also 600 m² belegen, und wäre damit auch für eine solch große Messe wie die Intermodellbau Dortmund kaum noch praktikabel.

Da liegen die Vorteile der Spur N !

 

Text: Jürgen Lantermann
Bilder: Michael Brambach (MBra), Jürgen Lantermann (JL), Siggi Füßmann (SF)